Wochenende 8./ 9. Juni 2013

                

Die Interessen-Gruppierung Gegen Gewalt und Unterdrückung in der Schweiz GUS, (ASS, Anti Aggression and Suppression in Switzerland) hat sich mit Vertretern getroffen der, einst im Rahmen der reform 91 geführten Selbsthilfegruppierung von Angehörigen  Strafgefangener und Massnahmenbetroffener, dem nunmehr eigenständigen Verein Angehöriger Betroffener in der Schweiz von Staatlichen, Gesellschaftlichen, Psychiatrischen und Inhaftierungs-Massnahmen ABC StGPIM und über Fälle vor Ort, die den Kanton Schaffhausen, Thurgau und Zürich betreffen ausgetauscht.

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Im einen Thurgauer Fall sehen wir einen Filz in einer Gemeinde-behörde, wo beteiligte Gemeindepolitiker und Verwaltungsangestellte finanzielle Interessen verfolgten und den Betroffenen übervorteilen wollten und durch Mithilfe der Ärzteschaft problemlos konnten. Der unsorgfältig untersuchende und für die Behörde Parteinehmende Bezirksarzt konnte den Betroffenen solange im Drehtüreffekt jeweils per FFE in die Psychiatrische Klinik Münsterlingen einweisen bis ein Anwalt der Psychex und eine mutige Psychiaterin gegen diese Willkür eintraten und den alten Herr beschützten. In der Folge konnte der mit anwaltlicher Vertretung Verfahrensfehler aufzeigen. Das Volk im Dorf will aber nach wie vor nicht glauben, dass ihre hohen Herrn Unrecht tun. Ihre Idylle würde zusammen fallen und sie müssten ja Verant-wortung übernehmen für was sie selber Unrechtes getan haben und unterhalten, was zu belastend wäre. Selbstzweifel und Verunsiche- rung verscheuchen sie mit Anwürfen gegen den Betroffenen und ihn Unterstützende. In diesem Fall konnten die falschen Beschuldigungen nicht verhindert werden, doch von ihm weggehalten trafen sie die Psychiaterin und deren Familie. Das Dorf will aber von all dem nichts wissen. Sie alle möchten ihre heile Welt unzerstört haben. Betroffen von derselben Klinik, die den alten Herrn falsch diagnostizierte, seiner Rechte beraubte und verleumdete traf es die Psychiaterin und ihren Ehemann. Derselbe Psychiater vertuschte auch hier wieder soziale und politische Umstände.

Wir fordern Mitmenschlichkeit in Gesellschaft und ihren Einrichtungen und arbeiten für ein Bewusstsein, das gesellschaftliche Missstände aufdecken helfen will und wandeln zu unser aller Wohlbefinden und Gesundheit. Für eine wahrhaftig gesunde und mitmenschliche Gesell-schaft, die ihre Probleme nicht an einen unmenschlichen Staats-apparat delegieren will. Vorerst stehen wir als David gegen Goliath.

Geschichte und Geschicke der Psychiatrie zeigen auf, dass die Mittäterschaft der Psychiater an den deutschen Säuberungen und die Zusammenarbeit in die Schweiz nie sauber aufgedeckt wurden. Wie die Thurgauerzeitung berichtet hat, wurde Professor Roland Kuhn hochverehrt obwohl er Menschen wie Produkte seiner Ideen benutzte, an Kindern Medikamente versuchte in Kooperation mit Heimen und Ämtern. Total sadistisch und gefühllos sind auch seine Nachfolger in der Forensik an Menschen tätig.

Auch in Schaffhausen herrscht ein Filz. So wie vor 20 Jahren Opfer-schutz ein Fremdwort war und diesbezügliches Engagement Bürgern und Fachleuten negativ angelastet wurde und sie mit Ächtung bedachte, zeigt sich heute das scheinheilige Gegenteil. Es scheint nichts schwieriger zu sein als vor Ort pragmatisch und verbunden zu handeln. Heute wird jedes Opfer von Amtswillkür zu einem potentiellen Täter. Noch immer gelingt es Behörden nicht den Situationen auf den Grund zu gehen. Psychiatrische Beurteilungen scheinen keine Hilfe sondern eher eine Verschlimmbesserung zu bringen. In Neuhausen steht ein Fall des Entzugs des Besuchsrechts gegenüber seinen Kindern an einem sich engagiert einbringenden Vater und braven Arbeiter einem andern gegenüber wo die selben Behörden einem kriminellen Vater, der sogar die Mutter des gemeinsamen Sohnes geschändet hatte und entsprechend verurteilt worden war auch wegen Vermögensdelikte und anderer Straftaten das Besuchsrecht entgegen der psychiatrischen Empfehlung durchsetzten mit auch nachteiliger Wirkung die wiederum therapeutisch aufgearbeitet und begleitet werden musste, auch beim Sohn. Auch Beamte sind Menschen mit ihren Schicksalen. Fehler können nur durch eine Anerkennung von Fehlern und Veränderung des Verhaltens zu mediativer Auflösung bereinigt werden. Wieso fällt uns allen das so schwer?

Anstelle der Theateraufführung haben wir nach Erklärungen für das Scheitern früher und konstruktiver Interventionsmöglichkeiten gesprochen auf dem Boden der Gründe, die zu ihrer Verschiebung führten. Anlässlich eines weiteren Falles vor Ort wurde deutlich wie verbreitet Mobbingmechanismen sind, weil die Angst Fehler zuzugeben zu gross ist. Nachvollziehbar an der Ächtung von Andersartigem, Besonderem, Individuellen. Neid, Eifersucht, Rivalität, Konkurrenz und Missgunst regieren statt freundschaftliches und soziales, tolerantes Miteinander. Schade und tragisch. Machtmissbrauch in beruflichen Positionen ist aufgrund narzisstischer Defizite gang und gäbe. Dumm- und Plattheit regieren. In unserer sogenannt reichen Schweiz gibt es Zensur, Kontrolle und Einengung mehr und mehr. Probleme mit der persönlichen Befriedigung produzieren in hohen hierarchischen Strukturen Machtmissbräuche. Die Idee des Perfektionismus, die fehlende Stärke und Selbstverwirklichung führt zu enormen Machtkämpfen statt Kraftmessen und gemeinsam lernen und wachsen. Viele unbewusste Demütigungen führen zu egoistischen Verhalten. Alle an diesem Wochenende Beteiligte wünschen sich gemeinsame Lösungen. Sie verstehen Amokläufer, Querulanten und möchten eine Weg finden gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. Sie hoffen auf Auflösung der durch den Irrglauben an die Macht der Psychiater in der Forensik hochgeschaukelten Fronten und wünschen sich flache hierarchische Strukturen und Bereitschaft zur Mediation, die Schaffung von Ombudsstellen. Reden miteinander, sich ausreden lassen, sich Zeit nehmen, sich unterstützen, sich füreinander gegenseitig zu interessieren, beizustehen. Sie sehen viele Gründe in unseren falsch und fälschlicherweise Partei nehmenden, statt Objektivität suchenden Ämtern und Gerichten und deren fehlendes ganzheitliches Verständnis. Deren Willkür bisheriger Interventionen deutlich aufzeigende Fälle werden diskutiert. Schlimm sind Projektionen und alles dem andern zuschieben wollen als Ausdruck von Unmenschlichkeit und Unverbundenheit. Schutz- und Rechtlosigkeit von falsch Beschuldigten und Verfolgten werden schmerzhaft deutlich dargestellt und fordern die Überwindung unserer Ohnmacht. deutlich machen. Gründe belastender Amtsprozesse sind sicherlich in Auffälligkeiten der einzelnen Persönlichkeiten zu finden, ihrer Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben, ihre Wut und ihr Groll auf andere, die sie als Gutmeinen und Guttun darstellen können aufgrund unserer kollektiven Unbewusstheit. Die Unterscheidung von Erfahrung und Ideologien wird neben Toleranz gegenüber Andersartigkeit und gegenseitiger Anerkennung als wesentlich erachtet um sich zu suchen und zu finden in Kompromissen.

Regina Möckli Santacatterina


 

Wochenende vom 22. bis 24. März im Zentrum zeme

Angehörige, Betroffene vom Massnahmenvollzug ABM
Selbsthilfe Angehöriger Strafgefangener SAS

und

Angehörige  Betroffene CH (Schweiz) von Staatlichen, Gesellschaftlichen, Psychiatrischen und Inhaftierungs Massnahmen

ABC StGPIM

zusammen mit

Gegen Gewalt und Unterdrückung in der Schweiz GUS
Anti Aggression and Suppression in Switzerland ASS

haben sich im zeme

 

getroffen und diskutiert, sich auseinandergesetzt miteinander und mit der Thematik. Wir sind dabei gut unterstützt und getragen von der Theatergruppe Korn mit einem äusserst schwierigen Thema eingestiegen: Nämlich dem absoluten Anspruch des Staates keine Fehler eingestehen zu wollen und Monster in den Gefängnissen heranzubilden, die mit äusserster Brutalität unter dem Schutz und dank der Unter-stützung der Betreuer und Beurteilung des forensischen Psychiaters Professor Urbaniok morden können und ihre Opfer mit abgegebenen Medikamenten und Suchtmitteln betäuben. Hinter geschlossenen Mauern gehalten scheinen sie uns nicht bedrohlich, doch wohl für unsere inhaftierten Angehörigen. Unser Beileid gilt noch immer dem Opfer Simon und seinen Angehörigen, wie auch Dario und seinen Angehörigen, Stefan und seinen Angehörigen, doch auch Roland Kübler, der sterben will, doch nicht darf und seinen Angehörigen.

Das Theaterstück „Mord in Pöschwies“ wurde geschrieben und gemacht für Simon Kuster, den 25-jährigen, wegen Drogendelikten nur kurz Inhaftierten jungen Erwachsenen, dem die Freiheit kurz bevor stand und der von Roland Kübler dem Mörder von Dario aus Schlatt und Stefan aus Büttenhard hinter den nicht einseh-baren und geschlossenen Mauern hochsicherheitsüberwacht morden konnte und durfte ohne dass unseren Staat eine Schuld trifft.

1993 mit dem Mord an Dario konfrontiert und von den Schaffhauser Nachrichten befragt, kannte ich das Böse im Menschen aus eigener Erfahrung gut. Meine Tante meinte, dass das aber von ausserhalb kommen würde, seine Leiche sei ja in der Nähe von Büsingen gefunden worden. Ihr widersprechend bekam ich Jahre später recht: Roland Kübler war einer von uns, ein Schaffhauser, der auch in der Betreuung von Patienten gearbeitet hatte als es noch gutgeheissen wurde psychiatrische Patienten zu plagen und misshandeln. Wie der Täter, der vor kurzem hier in Schlatt seine ehemalige Lebenspartnerin getötet hatte, hatte auch er in der Psychiatrie gearbeitet.

Besucher aus Schlatt haben an der Aufführung gefehlt, unser Dorfpfarrer meinte, dass die Wunden in seinen Schäflein noch zu aktuell seien als ihnen eine solche Aufführung und Auseinandersetzung mit Gewalt unter uns zugemutet werden könne!

Auch uns stellte sich die Frage was macht ein 14-jähriger Jugendlicher als Zuschauer der Theatergruppe Korn unter uns. Die Opfer von Roland Kübler ausserhalb des Strafvollzugs waren in seinem Alter, etwas jünger 13. Die Vorgehensweise im Interaktionstheater hilft Betroffenen das Unfassbare gemeinsam aufnehmen und zusehends zu fassen zu kriegen. Nur ein Miteinander in einem Kollektiv macht es möglich das Böse zu erkennen und damit auszuschalten.

Jeder konnte nachvollziehen, dass es auch für einen solchen Täter eine unsägliche Qual sein muss am Leben zu bleiben. Leider ist seine Ächtung so weitreichend, dass kaum ein Gespräch mit ihm möglich sein wird, was wir aber trotzdem anstreben werden. Auch er hat eine Geschichte, die uns teilweise vom Hörensagen bekannt wurde. Auch er hat Angehörige, die freigesprochen werden müssen, wenn sogar die Personen im Strafvollzug frei gesprochen wurden.


Das Böse muss ausgemerzt werden und nicht der Böse! Das Kind sollte nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden.

Der Druck auf einzelne ist derart gross geworden, dass der Eindruck entsteht, dass man uns Angehörige und die Betroffenen bereit ist konkret und im übertragenen Sinn umzubringen, was ja nicht verwunderlich ist und weltweit System hat bei gravierenden vollbrachten Schandtaten, die ans Tageslicht kommen könnten und die man nicht eingestehen will.

Wir von der ABM SAS ABC StGPIM besprachen mit Interessierten die Situation der Stigmatisierung und Ausgrenzung während und nach dem Strafvollzug, fanden dabei Parallelen zu den Opfern von Psychiatrie und Psychopharmakotherapie. Insgesamt herrschte die Einstellung vor, dass wir bei und selber anfangen müssen für eine friedliche und wohlwollende Gesellschaft, das Böse in uns erkennen. Die Frage wurde kontrovers diskutiert in wieweit der Strafvollzug selber und die Einstellung des Volks zusätzliche Delinquenz und Verwahrlosung fördern kann, wenn Politiker als Menschen wahrhaftige Werte im Miteinander nicht zu kennen scheinen. Im speziellen wurde angeführt, dass durch Moritz Leuenberger und Marcel Bertschi in Zürich nach dem Fall Hauert und Brumann eine fehlende Gewaltentrennung als Fachkommission in der Begutachtung und Behandlung von Straftätern initiiert wurde, die nachweislich bisher nicht erfolgreich war, sondern eher gegenteilig zu mehr und brutalerer Gewalt führte und zusätzlich zur Diskriminierung von psychisch Kranken als Professor Urbaniok dank staatlicher kantonalzürcherischer Unterstützung mit seiner invasiven Vermarktung seiner Produkte fotres und DOT (Delikt orientierte Therapie) zu einem schweizweiten Vorbild avancieren konnte und grundsätzlich viele Straftäter zu Psychisch Kranken gestempelt werden weil es der Forschung gefällt und umgekehrt psychiatrische Diagnosen in Volkshetze und Hexenverfolgung ungestraft und grossteils unbeachtet mit Gemeingefährlichkeit gleichgesetzt werden dürfen.

An mittlerweile 5 Fällen Schizophrener wird von einer Arbeitsgruppe aufgezeigt werden können wie der Strafvollzug und die falschen Behandlungsmethoden zur Chronifizierung dieses Krankheitsbildes führen wollen und nur der selbstlose Ein-satz mutiger An- und Zugehöriger dies verhindern kann.

Eine weitere Arbeitsgruppe wird sich mit der Diagnoseninflation und Willkür be-fassen wollen und den äusserst fragwürdigen verleumderischen Kardex und Akten-einträgen, die unbedingt zumindest eine Gegendarstellung wünschenswert machen würden. Im weiteren ist der Gruppe aufgefallen, dass eine neue Opfergruppe pro-duziert wird, die der verleumdeten Angehörigen, die im selben Atemzug patho-logisiert werden und ihrer Rechte der freien Meinungsäusserung auf ganz subtile Art und Weise, in dem durch ihr Verhalten die betroffenen Inhaftierten sanktioniert werden mit zusätzlicher Beraubung von Persönlichkeitsrechten. Für die Ange-hörigen entsteht dadurch eine sehr schwierige zweigeteilte Welt, die normale naive und die, die sich niemand vorstellen kann. Alle erinnern sich dabei an den Holo-caust.

Abschliessend wünschen wir uns durch die Gründung der verschiedenen Vereine Mitmenschlichkeit in der Gesellschaft und ihren Einrichtungen zu fördern mit der Arbeit für ein Bewusstsein, das Missstände aufdecken helfen will und wandeln zu unser aller Wohlbefinden und Gesundheit.


Regina Möckli Santacatterina

 

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